Im Landkreis Altötting waren es wie auch in vielen anderen Orten zunächst die Frauen, die sich im Zeichen des Roten Kreuzes zu Unterstützungsvereinen für kranke und verwundete Krieger zusammenschlossen. Am 10. Mai 1880 entstand in Burghausen ein Zweigverein der bayerischen Frauenvereinigung des Roten Kreuzes, ein Jahr später folgte Neuötting. Hauptaufgaben dieser frühen Vereinigungen waren die Krankenpflege und die Sammlung von Hilfsgütern für Bedürftige.
Am 23. April 1893 wurde in Neuötting die freiwillige Sanitätskolonne Alt- und Neuötting gegründet, die anfangs 28 Mitglieder zählte. Ab 1895 arbeiteten die Sanitätskolonnen Altötting und Neuötting unabhängig voneinander. 1910 wurde auch in Burghausen eine Rotkreuz-Kolonne gegründet.
Im Ersten Weltkrieg arbeiteten Ärzte, Sanitäter und Schwestern an der Front und in den zahlreichen Lazaretten in der Heimat für die Verwundeten und Kranken, die zunehmende Not von Armen und Kriegswaisen brachte weitere Aufgaben für die Männer und Frauen des Roten Kreuzes. Der Weltkrieg zeigte endgültig, dass sich das Rote Kreuz als internationale humanitäre Bewegung bewährt hatte und sein Zeichen von allen Kriegsparteien respektiert wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde allerdings dann 1937 auch das Deutsche Rote Kreuz gleichgeschaltet und verlor seine Eigenschaft als eigenständige Organisation.