Am 1. August ging eine wunderbare Woche voller Spiel, Spaß und Freude am Beisammensein zu Ende.

Das traditionelle Behindertenzeltlager des BRK-Kreisverbandes wird jährlich vom Jugendrotkreuz organisiert und fand heuer bereits zum 29. Mal am Schäferhundeplatz in Hohenwart/Emmerting statt. Somit blickt man auch schon gespannt auf das 30-jährige Jubiläum im kommenden Jahr. Das diesjährige Motto des Lagers lautete „Dschungel“, was an der Dekoration deutlich zu erkennen war.

Lebendig ging es in dieser Woche am Lagerplatz zu. Bei sehr sommerlichen Temperaturen nahmen 20 Teilnehmer*innen im Alter von 9 bis 30 Jahren teil. Die meisten nahmen wiederholt teil, für ein paar Teilnehmer*innen war es das erste Zeltlager. Für die kulinarische Versorgung sorgte das Küchen-Team direkt vor Ort. Außergewöhnlich war die Inbetriebnahme der Feldküche, welche normalerweise in der Katastrophenschutzhalle des BRK steht. Mit dabei waren 40 ehrenamtliche Betreuer*innen, die sich in einer 1-zu-1-Betreuung um die Teilnehmenden kümmerten und sich dafür teils extra Urlaub genommen haben. BRK-Mitarbeitende erhielten dafür sogar einen 3-tägigen Sonderurlaub. Auch die Kinder mancher Betreuer*innen ließen sich den Spaß nicht entgehen. „Es ist schön zu sehen, wie Teilnehmer*innen, Betreuer*innen aus allen ehrenamtlichen Gemeinschaften und die eigenen Kinder eine so harmonische Woche zusammen verbringen. Mit dieser Aktion können viele Augen zum Leuchten gebracht werden“, so Andrea Wiesmayer, Leiterin der BRK-Servicestelle Ehrenamt. Der Zusammenhalt innerhalb der ehrenamtlichen BRK-Gemeinschaften und des Kreisverbandes Altötting (Hauptamt) kommt in dieser Woche besonders zum Ausdruck, zum Beispiel wurden die Fahrzeuge für Ausflüge vom Seniorenhaus Emmerting, der Bergwacht und des K-Schutzes zur Verfügung gestellt. Die Kühlboxen stammten aus dem BRK-Dienstleistungsbereich „Essen auf Rädern“.

Zu Beginn des Zeltlagers wird jedem Teilnehmer ein fester Partner aus dem Betreuerstab zugeordnet – das ist wichtig, damit die Teilnehmer eine feste Bezugsperson für die Woche haben. Das Organisationsteam hatte wieder ein abwechslungsreiches und spannendes Programm vorbereitet: Highlights waren die Motorbootfahrt mit den Wasserwachten aus Alt-/Neuötting, Perach und Töging auf dem Inn in Perach, mehrfache Aufenthalte im Freibad und ein Ausflug in den Wildpark in Poing. Die Ergotherapiespiele brachten Schwung in das Gruppengefüge und bei zahlreichen Bastelstunden konnte man sich kreativ austoben. Karl Seemann von der Wasserwacht Altötting besuchte das Zeltlager mit dem „Christian-Randl-Motorrad und so fuhren die Mutigsten unter den Teilnehmer*innen wieder im Seitenwagen mit. Heiß war es an vielen Tagen, weshalb der Besuch der Feuerwehr inklusive Einsatzfahrzeug besonders gefeiert wurde. Mit einer 5.000-Liter-Wasserdusche sorgte die Feuerwehr an den Hitzetagen für Abkühlung. Täglich gab es abends ein Lagerfeuer, an dem gesungen und Geschichten erzählt wurden. Heuer wurden sogar, passend zum Motto „Dschungel“, Schokobananen gegrillt. Übernachtet wurde erstmals in sieben K-Schutz-Zelten.

Ermöglicht wird diese Woche nicht nur durch zahlreiche helfende Hände, sondern auch durch die Spenden vieler Unterstützer aus dem Landkreis Altötting. Eine ganz außergewöhnliche und erstmals durchgeführte Spendenaktion erfolgte durch die Sammlung von Kronkorken. Federführend war Familie Tackovic aus Altötting. 2,6 Tonnen befanden sich nach Ende der Sammelaktion in den Containern, die von der Firma Färber aus Teising zur Verfügung gestellt wurden. Fleißige Sammler*innen haben umgerechnet rund 1,3 Millionen Kronkorken eingeworfen. Sagenhafte 1.100 Euro konnten durch den Verkauf des recycle-fähigen Materials einlöst werden.

Die Abschlussfeier am 1. August war sehr abwechslungsreich gestaltet: ein Gottesdienst und ein Rückblick auf die vergangene Woche inklusive Nennung der diesjährigen Spender und Spendenaktionen wurden organisiert. Durch zwei „Dschungel“-Showeinlagen war das Publikum bestens unterhalten. Auch einige Ehrengäste wurden begrüßt. An der Veranstaltung teilgenommen haben BRK-Kreisgeschäftsführer Christian Fendt, der stellvertretende Landrat Hubert Gschwendtner, Burghausens Bürgermeister Florian Schneider, Mehrings Bürgermeister Robert Buchner und Emmertings zweiter Bürgermeister Siegfried Ribesmeier. Bevor sich alle Teilnehmenden von ihren Betreuer*innen verabschiedeten, gab es ein gemeinsames Abendessen. Mit sehr großer Vorfreude blickt man auf das Zeltlager 2025.