BRK Altötting feiert 40 Jahre Soziale Dienste
Gründung der Sozialstation markierte vor 40 Jahren den Einstieg in die Senioren- und Sozialarbeit.
Auf den Gründungstag genau feierte der BRK-Kreisverband Altötting vergangenen Samstag das 40-jährige Jubiläum der Sozialen Dienste. Im Rahmen einer Jubiläumsfeier wurde auf die 40-jährige Geschichte zurückgeblickt. Der BRK-Kreisvorsitzenden Herbert Hofauer betonte, wie Richtungsweisend die Entscheidung, vor 40 Jahren, die damalige Sozialstation ins Leben zu rufen, für den Landkreis Altötting war. Als Ehrengäste waren unter anderem Altlandrat und Ehrenvorsitzender des BRK-Kreisverbandes, Seban Dönhuber, der die Sozialstation vor 40 Jahren aus der Taufe hob, der stellvertretende Landrat Stefan Jetz sowie zahlreiche Bürgermeister gekommen.
In seiner Rede ließ der BRK-Kreisvorsitzende 40 Jahre Soziale Dienste Revue passieren. Damals sahen viele Menschen die Hauptaufgaben des Roten Kreuzes im Rettungsdienst und der Ersten Hilfe. So wurde auch in der damaligen Kreisvorstandschaft durchaus kontrovers über den Einstieg in die professionelle Sozialarbeit diskutiert, so Hofauer. Es gab Stimmen, die für eine Beschränkung auf den Rettungsdienst plädierten, andere, die glaubten das Ehrenamt würde dadurch Schaden nehmen. Doch der damalige Kreisgeschäftsführer Rudolf Irmer und der BRK-Kreisvorsitzende Seban Dönhuber konnten die Vorstandschaft von der Notwendigkeit überzeugen, eine sogenannte Sozialstation zu gründen.
„Wie richtungsweisend diese Entscheidung vor 40 Jahren war, sehen wir heute in den großen Kundenzahlen und der breiten Palette an Angeboten der Sozialen Dienste, die das Leben in den eigenen vier Wänden im Alter erleichtern sowie den fünf Seniorenhäusern und den drei Tagespflegen im Landkreis“, so Herbert Hofauer.
Hofauer sprach Altlandrat Seban Dönhuber seinen besonderen Dank aus, habe er doch den Einstieg des BRK-Kreisverbandes Altötting in die Seniorenarbeit maßgeblich initiiert, mit vorangetrieben und möglich gemacht. Aber auch dem Nachfolger Rudolf Irmers in der Kreisgeschäftsführung, Horst Neuhäuser, dankte er dafür, dass er über 20 Jahre lang die Sozialarbeit im BRK aktiv gestaltet und ausgebaut hat.
Der stellvertretende Landrat Stefan Jetz sprach in seinem Grußwort von einem gewaltigen Werk, zu dem die Sozialen Dienste geworden seien. Dieser Bereich werde, so Jetz, auch künftig weiter wachsen, wozu der demographische Wandel seinen Beitrag leisten werde. Jetz zeigte sich überwältigt davon, wie viele Menschen sich hauptberuflich und ehrenamtlich beim Roten Kreuz einbringen.
Gestartet war die damalige Sozialstation mit 137 Einsätze in der ambulanten Pflege und 24 Einsätze in der Familienpflege pro Jahr, heute sind es knapp 500 Hausbesuche in der ambulanten Pflege täglich – bis zu 65 Pflegekräfte sind von 6:00 bis 21:00 Uhr unterwegs. Das Angebot der Sozialen Dienste wurde dann sehr schnell durch weitere Angebote ergänzt. So kam bereits Ende 1977 das Essen auf Rädern mit 65 Teilnehmern und 342 Mahlzeiten wöchentlich in Form von Tiefkühlkost hinzu – heute sind es bis zu 155 warme Mittagsmenüs täglich, plus 6.000 Tiefkühlmenüs pro Jahr.
Schon sehr früh, 1979, wurde die Psychosoziale Krebsnachsorge gestartet, die 2016 452 Erkrankte beraten, betreut und begleitet hat. Aus ihr erwuchs vor 25 Jahren die Kinderkrebshilfe BALU.
Der Betreute Fahrdienst startete 1982 – heute sind täglich 10 Fahrzeuge für Rollstuhltransporte sowie Sitzend- und Liegendfahrten im Einsatz. Seit 1983 sorgt der Hausnotruf für mehr Sicherheit zu Hause in den eigenen vier Wänden. Rund 650 Menschen nutzen derzeit dieses Angebot, das heute mit Feuer-, Wassermeldern und Sturzsensoren auch eine automatische Alarmierung der rund um die Uhr besetzten Hausnotrufzentrale ermöglicht.
In den 80ern kam auch die Seniorengymnastik, die Kleiderkammer und die Betreuung von Aussiedlern dazu. 1997 gab es dann in der ambulanten Pflege einen weiteren großen Schritt mit der Eröffnung der Stützpunkte in Garching, Markt und Töging. Damit gab es eine Anlauf- und Beratungsstelle vor Ort – ein Konzept, das sich bis heute bewährt hat. Im Jahr 2000 startete das Betreute Wohnen zu Hause. Durch eine feste Bezugsperson werden alleinstehende Senioren betreut und begleitet, so dass sie möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen können. 2007 wird die Beratung um die Fachstelle für pflegende Angehörige erweitert. Sie ist DIE Anlaufstelle im Landkreis Altötting für Pflegende in schwierigen Situationen. Hinzu kommen dann die Wohnberatungsstelle, die Betreuungsgruppe für Demenzkranke und die Seniorenreisen.
2016 dann ein weiterer großer Schritt: Die Tagespflege in Töging eröffnet, die bereits Ende des Jahres ausgelastet war. In dem Gebäude befinden sich auch der ambulante Pflegedienst und die Beratungsstelle für pflegende Angehörige.