25 Jahre Rotkreuz-Partnerschaft mit Ungarn
Besuch einer siebenköpfigen Delegation in Altötting – Festabend erinnert an 25 Jahre Zusammenarbeit.
Altötting, 02.07.2016: 1991 schlossen rund zwanzig bayerische Kreisverbände Partnerschaften mit ungarischen Rotkreuz-Verbänden in den Komitaten (Bezirken) Ungarns. Dieses Jahr kann jetzt das 25jährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen Altötting und dem Komitat Baranya gefeiert werden. Aus diesem Anlass waren sieben Gäste des „Magyar Vöröskereszt Baranya“ (Ungarisches Rotes Kreuz Baranya) in den Landkreis Altötting gekommen. Herzlich begrüßt wurden Sie vom BRK-Kreisvorsitzenden Herbert Hofauer, Kreisdirektor Josef Jung und dem ehemaligen Kreisgeschäftsführer Horst Neuhäuser, der diese Partnerschaft mitbegründet hatte.
Der Kreisvorsitzende Herbert Hofauer wies beim Festabend in seiner Rede darauf hin, dass die Partnerschaft ihre Ursprünge in der damaligen Flüchtlingsproblematik durch den Balkankrieg habe. Sein Besuch im Libanon in der vergangenen Woche habe ihm gezeigt, dass uns das Thema Flüchtlinge noch mindestens die nächsten 25 Jahre beschäftigen werde.
Reischachs Bürgermeister Herbert Vilsmaier, seit über 40 Jahren aktiver Rotkreuzler und von Anfang an Herz und Seele der Partnerschaftsarbeit, erinnerte an den ersten Besuch vor Ort, wo sie mit der großen Armut und Not vor Ort seinerzeit konfrontiert worden seien. Zu Hause angekommen, habe man daher umgehend einen Hilfskonvoi mit Lebensmitteln, Kleidung, Decken, Schuhen & Co. zusammengestellt.
Edit Szücs, seit 1979 beim Ungarischen Roten Kreuz und ehemalige Geschäftsführerin des URK Baranya, bedankte sich für die langjährige Partnerschaft und die vielen Hilfen durch das BRK Altötting. Sie erinnerte auch an die zahlreichen Jugendlager in Ungarn und Bayern und wünschte sich, dass die nächste Generation die Partnerschaft weiter fortführen würde.
Als Geschenk gab es für die ungarischen Gäste ein großes Mannschaftszelt – der entsprechende Gutschein wurde vom BRK-Kreisvorsitzenden Herbert Hofauer und dem BRK-Kreisdirektor Josef Jung an Gabriella Gyenis, die Geschäftsführerin des URK Baranya übergeben.
Ein ganztägiger Ausflug an den Königssee nach St. Bartholomä sowie eine Besichtigung des neuen Seniorenhauses in Emmerting, der BFS für Rettungssanitäter in Burghausen sowie der Klosteranlage Raitenhaslach rundeten den Besuch der ungarischen Gäste ab.
Die Ursprünge der Partnerschaft liegen im Jahr 1991 mit dem Balkankrieg. Die blutigen Kämpfe im zerfallenden Jugoslawien schwemmten tausende von Bürgerkriegsflüchtlingen über die Grenze zu Ungarn. Eine gewaltige Herausforderung für das Ungarische Rote Kreuz, das selbst nur über sehr begrenzte Mittel für die Versorgung der Kriegsopfer verfügte. In dieser Situation griff die internationale Solidarität des Roten Kreuzes: Rund zwanzig bayerische Kreisverbände schlossen Partnerschaften mit ungarischen Komitaten (Bezirken) in der Grenzregion. Das Altöttinger BRK lieferte Hilfsgüter und medizinische Ausrüstung nach Baranya und blieb auch in den folgenden Jahren mit den ungarischen Rotkreuzkameraden eng verbunden. Bis zum heutigen Tag ist die Partnerschaft lebendig, denn auch nach der gemeinsamen Hilfe für die Flüchtlinge hielten die beiden Kreisverbände Kontakt.